Ein Stück Geschichte

Beständigkeit mitten im Wandel. Der Bäcker Baier wurde in knapp zwei Jahrhunderten ein gutes Stück Herrenberger Geschichte.

Mit einem halben Haus fing alles an

1835 gründete Johann Jacob Friedrich Baier die „Brot- und Feinbäckerei Baier“ in der Bronngasse in Herrenberg. Hier, im Herzen der Herrenberger Altstadt, hatte er gemeinsam mit seiner Frau ein halbes Haus gekauft und damit den Grundstein gelegt für einen Traditionsbetrieb, der bis heute in Familienhand von Generation zu Generation mit viel Herz, Handwerk und Leidenschaft fürs Backen weitergeführt wird. Zwei Brotsorten, Brezeln, Wasserweckle und Einback gab es damals beim Bäcker Baier. Geschmack, Experimentierfreude und den Blick für das Besondere bewies der Bäcker Baier bereits damals: Als besondere Delikatesse wurde der Einback mit einer Makronenmasse bestrichen und im Ofen zum Zwieback gebacken. Diese „süßen Stückle“ waren mit Sicherheit eine sehr willkommene Abwechslung auf dem damals eher kargen Speisplan der Herrenberger Bürgerinnen und Bürger.

Der Seelesbäcker

Jede der nachfolgenden Generationen hat den Bäcker Baier auf seine Art geprägt und weiterentwickelt. Da gab es den um 1900 lebenden Otto Friedrich Baier, der als Bäckermeister und Gemeinderat die Geschicke der Stadt mitgeprägt hat. Er verstarb unglücklicherweise an einem Herzinfakt während einer Gemeinderatssitzung. Erwähnenswert ist auch die Geschichte, des „Seelesbäcks“, wie der spätere Bäckermeister Baier genannt wurde. Er war bekannt für seine besonders zarten, saftigen, süßen Seelen mit Zuckerkruste. Vielleicht erinnert der Flachswickel noch am ehesten an diese leckere Spezialität. Heute ist die salzige Oberländer/Allgäuer Seele bekannter.

Brot ist mehr als nur ein Nahrungs­mittel.
Es begleitet durch den Tag und weckt Erinnerungen an Gutes.

Schwere Zeiten

Die Kriegszeiten hinterließen auch beim Traditionsbetrieb Baier ihre Spuren. So wurde im ersten Weltkrieg die Bäckerei zum Tante-Emma-Laden ausgebaut, wie es damals üblich war. Neben Backwaren konnte man dann auch die Dinge des täglichen Bedarfs dort kaufen.  Im zweiten Weltkrieg dann wurde die Backstube für kurze Zeit an den Stuttgarter Bäckermeister Lauster vermietet. Friedrich Baier war zu dieser Zeit in russischer Gefangenschaft und dort als Bäcker tätig. Seine Frau Elsa Baier konnte nach dem Krieg mit einer Sondergenehmigung des Regierungspräsidiums den Betrieb weiterführen und so die Familie ernähren und den Betrieb erfolgreich weiterführen.

Aufbau

1972 übernahm Friedrich Rudolf Baier mit seiner Frau Renate Baier in fünfter Generation den Familienbetrieb. Sie bauten den Betrieb in der Bronngasse aus, wie man ihn heute noch kennt. Die halbe Haushälfte wurde zusammen mit dem Nachbarhaus „Schreibwaren Zehnder“ und einer dahinter liegenden Scheune samt Wohnungen im Obergeschoss zu einer wirtschaftlich nutzbaren Einheit geformt und umgebaut. Die beiden übergaben 2003 schließlich den Backstuben-Schlüssel an ihren Sohn „Friedrich den Zweiten“, den heutigen Inhaber Jochen Friedrich Baier.

Wanderjahre und Aufbruch

Nach zehnjähriger Ausbildung und Wanderschaft im In- und Ausland führt Jochen (Friedrich) Baier den „Bäcker Baier“ in sechster Generation – ganze 180 Jahre nach Gründung – in hoher Verantwortung weiter. Nach vielen Auszeichnungen als Konditor und Bäcker hatte er auch mit Niederschlägen zu kämpfen. Aus verschiedenen gesundheitlichen Problemen heraus entstand bei ihm umso mehr der Wunsch, gesundes und unverfälschtes Brot zu backen. Es war die Sehnsucht nach „reinem, ehrlichem“ Brot. Die Begegnung mit einem leidenschaftlichen Demeter-Landwirt war daher ein Meilenstein für die Bäckerei und für Jochen Baier persönlich. Seit 1999 ist Baier Demeter-zertifiziert.

Brot und Brötchen in BioBW Qualität, gebacken aus Ur-Getreide und alten Sorten vom Schönberghof, einem der ältesten Demeter Bauernhöfe Baden-Württembergs, das zeichnet den Bäcker Baier aus.

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