Von glücklichen Hühnern und zufriedenen BäckerInnen
Vom Hühnerhof in die Backstube und auf den Frühstückstisch – Regionale Partnerschaften für höchste Qualität ohne Kompromisse
Die Eier im Lager des Hofguts Martinsberg bei Rottenburg tragen einen besonderen Stempel mit dem Logo des Hofguts und der jeweiligen Stallnummer, der ihre Herkunft nachvollziehbar macht und die hochwertige Bioland Qualität bestätigt. So macht das Hofgut Martinsberg deutlich, für was es steht: Regionale Bioland-Produkte höchster Qualität seit 1972. Doch welchen Weg muss ein Ei gegangen sein, um dieses Zeichen tragen zu dürfen?
Und was gefällt uns beim Bäcker Baier so gut daran?
Flattrige Kinderstube auf dem Hof
Alles auf dem Hofgut Martinsberg ist von den baulichen Gegebenheiten bis zu den Arbeitsabläufen auf die Eigenheiten und Bedürfnisse der Tiere abgestimmt, die die Mitarbeiter sehr gut kennen. Übrigens gilt das auch für die Brüder der Legehennen, die Bruderhähne werden bis zur Schlachtreife von 1,9 kg genauso mit Auslauf und dem Besten gefüttert.
Denn sie wissen: Nur gesunde und artgerecht gehaltene Hühner liefern die Eier höchster Qualität, die auch wir beim Bäcker Baier für unsere Kuchen und unser Frühstück verwenden wollen.
Deswegen wird von Beginn an auf die besten Bedingungen für die Hühner geachtet: Die Küken werden nicht wie oft üblich zugekauft, sondern direkt auf dem Hofgut aufgezogen. So wird sichergestellt, dass das Verhalten von Anfang an richtig gelernt wird. Hühner lernen in den ersten Wochen ihres Lebens ein bestimmtes Verhalten innerhalb ihrer Sozialstruktur. Dieses Verhalten wird nicht mehr verlernt, deswegen ist es wichtig, dass von Anfang an auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird und sie mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden, sodass sie nicht anfangen, die anderen Tiere zu picken um an die Nährstoffe im Federkeil zu kommen.
Auf dem Hofgut Martinsberg ist kein einziges Huhn mit kahlen Stellen zu sehen, alle Tiere haben schönes, glänzendes Gefieder, was für ihr gute Versorgung und eine funktionierende Hierarchie spricht.
Das Futter für die Hühner wird auf den eigenen Feldern rund um das Hofgut angebaut, gemahlen und gemischt. So kann es perfekt auf die Bedürfnisse des Tiers angepasst werden, die sich im Laufe seines etwa 2 Jahre dauernden Lebens immer wieder ändern. Auf den vom Hof bewirtschafteten Feldern findet sich zum Beispiel Mais, Hafer, Triticale, Weizen, Soja und Rispenhirse.
“Wenn man sieht, dass es den Hühnern gut geht, macht es einfach viel mehr Spaß!” Severin vom Hofgut Martinsberg”
Mobilställe – Gut durchdachtes Legehennen-Zuhause
Auf einer 7ha großen Fläche stehen die eigens konstruierten und gebauten Mobilställe für die Legehennen. Sie bleiben nur etwa 2 Monate an derselben Stelle, was gegenüber Festställen den Vorteil hat, dass der Standort nie übernutzt wird. Die Tiere haben jederzeit Zugang zu sauberem Wasser. Der Stall ist beleuchtet, doch die Nester sind im Dunkeln, sodass die Hühner es ruhig und gemütlich haben, um ihre Eier zu legen. Jedes Huhn legt im Durchschnitt 0,8 Eier am Tag, die von Hand eingesammelt werden.
Eine passende, artgerechte Sozialstruktur ist für Hühner sehr wichtig. Sie können sich eine bestimmte Anzahl an Gesichtern merken, deshalb sind kleine Gruppen besser. Es leben jeweils 100 Hühner mit einem Hahn zusammen, der für Ordnung sorgt.
Vormittags zwischen 10 und 11Uhr werden die Ställe geöffnet, sodass die Hühner in den großen Auslauf flattern können. Die weite Fläche wird durch extra angepflanzte Weiden und Pappeln strukturiert, die den Tieren Zuflucht und Schatten bieten und später als Energiehölzer verwendet und zu Hackschnitzeln verarbeitet werden. Wenn es dunkel wird, suchen die Hühner wieder den Schutz ihres Stalls. Ein Mitarbeiter schaut abends nach den Hühnern und kümmert sich darum, dass jedes Huhn sicher zurück im Stall ist.
“Die weißen, etwas hektischeren Hühner und die ruhigeren, braunen Hühner ergänzen sich gut und leben harmonisch zusammen.” Severin vom Hofgut Martinsberg”
Stallfrische Eier für die feinsten Kuchen und das leckerste Rührei
Jedes Ei wird einzeln durch eine/n MitarbeiterIn kontrolliert. Es wird durchleuchtet und auf Haarrisse oder Verunreinigungen überprüft. Nur makellose Eier verdienen sich den Stempel vom Hofgut Martinsberg und sind bereit, ihre kurze Reise in unsere Backstube, unsere Frühstücksküche und unsere Verkaufstheke anzutreten.
Regionalität und Qualität durch innovative Ideen
Und was passiert mit den Eiern, die nicht direkt vermarktet werden? Das Hofgut Martinsberg hat 2024 die erste Bioland Flüssigei-Produktion in Baden- Württemberg gestartet und löst damit ein Problem, für das es lange nur Kompromisslösungen gab. Die Hühner legen mindestens jeden zweiten Tag ein Ei, egal ob gerade Ostern oder Urlaubszeit ist. Die Nachfrage schwankt im Laufe des Jahres erheblich, doch die Produktion nicht.
“Das Huhn fliegt nicht mit nach Mallorca.” Hofgut Martinsberg
Wohin also mit den übriggebliebenen Eiern? Lange lagern lassen sich stallfrische Eier nicht. Bisher wurden die übrigen Bestände industriell zu Flüssigei verarbeitet, das u.a. von Großküchen, Nudelmanufakturen und Bäckereien weiterverarbeitet wird. Die Flüssigei-Produktion ist allerdings konventionell, die Herkunft der Eier muss nicht nachgewiesen werden. Deswegen hat das Hofgut in einem Pilotprojekt eine eigene Bio Flüssigei-Herstellung entwickelt, die direkt vor Ort hygienisch und ressourcenschonend pasteurisiertes Bio Flüssigei produziert. Das gefällt uns beim Bäcker Baier nicht nur besonders gut, weil es bio, regional und hochwertig ist. Das Bio Flüssigei vom Hofgut Martinsberg ist auch perfekt für unsere Konditorei geeignet, da durch eine besondere Pasteurisierungstechnik (Erhitzung durch Kavitation) die Proteine nicht geschädigt werden und es somit schön schaumig geschlagen werden kann. Dafür hat das Hofgut einen besonderen Pasteur von DION Engineering angeschafft, den es sonst nur noch ein weiteres Mal in Deutschland gibt. Es braucht eben Mut und Innovationsgeist, um die Welt ein kleines Bisschen besser zu machen.
“Das war ein Riesenglück, dass wir diese Firma kennengelernt haben.” Severin vom Hofgut Martinsberg
Sonnenenergie vom Dach, Antrieb aus Überzeugung
Um die verschiedenen Maschinen und die Tiefkühlung zu betreiben, erzeugt das Hofgut Martinsberg seit anderthalb Jahren eigenen Strom durch Photovoltaik-Paneele auf dem Dach, genau wie unser Backhaus in Gültstein.
Wir freuen uns über die starke regionale Partnerschaft zwischen dem Bäcker Baier und dem Hofgut Martinsberg, deren gute Basis gebildet wird durch die gemeinsamen Werte und die Freude daran, hochwertige Produkte für einzigartige Genusserlebnisse zu erschaffen. Wir glauben fest daran: Bio ist gerade gut genug – wir wollen mehr! Mehr Nachhaltigkeit, mehr Tierwohl, mehr Genuss! Darauf erstmal eine Brezel!
“Die Zutaten für unsere Backwaren stammen aus der Region, von Landwirten, die sich ebenso wie wir dem nachhaltigen Handwerk verschrieben haben. Unsere Produkte, wie unsere Kuchen und Torten oder auch unser Frühstücksei, erzählen Geschichten von Tradition, Innovation und Verantwortung.” Jochen Baier